Print&Cut ohne PixScan-Matte

Print&Cut ohne PixScan-Matte
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Beschreibung

In diesem Tutorial geht es um das Thema Print&Cut ohne PixScan-Matte. Mit dieser Technik können nach einer Einarbeitungsphase und etwas Probieren wundervolle Unikate erstellt werden.

Schwierigkeitsgrad

Schwierigkeitsgrad-3

Benötigte Materialien

  • Drucker
  • Plotter inkl. PC
  • DigiStamps / Plottmotive
  • zu bedruckendes Material
  • Selbstklebende Matte
  • Klebeband / Washi-Tape

Schritt-für-Schritt Anleitung

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Hinweise zum Tutorial

In meinem Beispiel erstelle ich einen Einleger für Handyhülle mit einer Datei von Baumann Accessories und Motiven von Emmapünktchen.

Ich arbeite mit der Silhouette Studio Business Edition, die Benutzeroberfläche kann sich also geringfügig von eurer unterscheiden.

Am besten geeignet für Print&Cut sind PNGs mit hoher Auflösung. Bei diversen Designern findet ihr sogenannte DigiStamps, diese eigenen sich hervorragend für die Arbeit mit Print&Cut. Die DigiStamps sind meistens doppelt angelegt, einmal schwarz-weiß und einmal mehrfarbig. Natürlich könnt ihr auch normale Plottdateien verwenden, hier ist allerdings immer auf die individuellen AGB des Anbieters zu achten, da manche für Plotterdatei Print&Cut ausschließen.

Auch ist es ratsam für das Schneiden von Papier ein eigenes Messer zu benutzen, welches dann immer nur für Papier verwendet wird. Das Schneiden von Papier macht das Messer stumpf (analog zur Stoffschere / Papierschere) und das Schneiden von Folien mit dem gleichen Messer kann sich später schwierig gestalten.

Als erstes legt ihr euer Papierformat fest, in meinem Fall DIN A4, da ich meine Motive mit dem normalen Drucker auf ein DIN A4 – Papier ausdrucke.

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Anschließend fügt ihr über die Seiteneinstellungen die Passermarkierungen ein. Diese Markierungen sind für das spätere Schneiden mit dem Plotter wichtig, da sie als Orientierungspunkte für den Plotter dienen.

Für Cameo und Portrait – Plotter wählt ihr Typ 1 der Passermarkierungen aus.

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So sollte eure Arbeitsfläche jetzt aussehen.

Euer Motiv darf nur innerhalb des roten Bereichs liegen und nicht in dem schraffierten Teil. Sollte der rote Rand nicht zu sehen sein, geht bitte auf der Seiteneinstellung zu dem Punkt, wo die Papiergröße eingestellt wird und klickt dort auf „Schneiderand einstellen“. Dann sollte der rote Rand erscheinen.

Nun könnt ihr wie immer euer Motiv über „Datei öffnen“ auswählen. Werden euch PNGs nicht angezeigt, so geht bei „Datei öffnen“ auf die Auswahl der möglichen Dateien und wählt PNG (bei mir unten rechts, siehe Bild), dann sollten sie zu finden sein.

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Nun kommt es ein bisschen darauf an, was Du für ein Projekt hast. Ich arbeite sehr gerne beim DigiStamp mit einem Offset (z. B. bei Aufklebern oder wenn sich der Hintergrund nicht so gut vom DigiStamp abhebt). Wie das mit dem Offset geht, erkläre ich Euch jetzt.

Ihr müsst in diesem Fall das eigentliche Motiv nachzeichnen. Öffnet dazu das Nachzeichnen-Fenster.

Klickt ganz oben auf den Punkt „Bereich zum Nachzeichnen auswählen“.

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Ihr könnt jetzt mit der gedrückten linken Maustaste über eurem Motiv den Bereich zum Nachzeichnen auswählen, es wird ein dunkles Rechteck über das gesamte Motiv gezogen.

Damit wirklich alles vom Motiv erfasst ist, erhöht den Schwellenwert auf 100%.

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Alles, was zum Motiv gehört, sollte jetzt so gut wie ganz gelb sein.

Dann klickt ihr, je nach Motiv, auf „Nachzeichnen“ oder „Außenrand nachzeichnen“.

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Und jetzt ist um euer Motiv ein roter Schneiderand erkennbar.

Diesen roten Rand klickt ihr an, so dass er markiert ist und öffnet das „Offset-Fenster“.

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Auf Offset (links) klicken und dann könnt ihr wählen, wie groß das Offset um das Motiv sein soll. Ich lasse meistens die 2mm.

Manchmal kann es passieren (vor allem, wenn man beim Nachzeichnen statt auf „Außenrand nachzeichnen) nur auf „Nachzeichnen“ klickt), dass Bereiche einen Offset erhalten, die eigentlich keins brauchen. Das ist aber nicht schlimm und lässt sich ganz einfach beseitigen. Dazu markiert ihr euer Offset, rechter Mausklick und dann auf „Verknüpften Pfad lösen“ drücken. Nun könnt ihr alles, was innerhalb des Offsets liegt und nicht da sein soll, entfernen.

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Achtung!

Manchmal kann es sein, dass die Liniendicke des Offsets größer als 0 ist. Das bedeutet, dass bei eurem Ausdruck die Linie des Offsets zu sehen ist. Ich persönlich finde es schöner, wenn diese Linie nicht zu sehen ist (diese Linie benötigt ja nur der Plotter, um zu wissen, wo er schneiden muss). Um das zu erreichen, müsst ihr bei dem Fenster „Linienstil“ die Dicke auf 0 setzen.

Wenn ihr so eure Motive gestaltet habt, wie ihr es gerne hättet, geht es nun zum eigentlichen P&C. Positioniert alle Motive so, dass sie innerhalb des Schneidebereichs (roter Rand) liegen und druckt es aus (Reiter Datei -> drucken). Je nach Material müsst ihr ggf eure Druckeinstellungen kontrollieren und anpassen. Das ist aber abhängig davon, was ihr bedruckt und kann nicht pauschal gesagt werden.

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Nun solltet ihr euren Ausdruck in den Händen halten können.

Nun ist es wichtig, dass ihr die Motive im Silhouette-Programm nicht mehr verschiebt! Denn durch die ausgedruckten schwarzen Passermarker weiß der Plotter, wo sich Eure Motive befinden und er schneiden muss.

Jetzt geht es an den Plotter. Befestigt euren Ausdruck auf der Schneidematte. Ich fixiere meinen Ausdruck auch gerne noch mit Klebeband (Washi-Tape oder Tesa) um ein verrutschen beim Schneiden zu verhindern.

Nun müsst ihr nur noch dem Plotter sagen, welche Linien er schneiden soll und dann auf senden klicken. Ich lösche auch ganz gerne dafür alles nicht benötigte aus dem Programm, aber daran denken, NICHTS VERSCHIEBEN! 

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Jetzt fährt der Plotter die Passermarker ab und danach beginnt das eigentliche schneiden.

Ich hoffe, ich konnte Dir die Angst vor P&C ein bisschen nehmen. Probiere es einfach mit etwas einfachem aus. Und du wirst sehen, wie viel Spaß es macht. Solltest Du trotzdem noch Probleme haben, lies einfach weiter …

Troubleshooting

Die Passermarken werden nicht erkannt beim Schneiden

Dies kann mehrere Ursachen haben, hier ein paar Möglichkeiten:

  • Die gedruckten Passermarken mit einem schwarzen Filzstift nachmalen
  • Deckel des Plotters öffnen und schließen (meiner mag am liebsten Print&Cut, wenn die Sonne scheint)
  • Das Papier genau an der Linie der Schneidematte platzieren. Hier kann schon 1mm Verschiebung ausschlaggebend sein
  • Die Matte exakt am Einzug platzieren. Auch hier kann eine minimale Abweichung ein Problem sein
  • Sind deine Einstellungen der Passermarken evtl. verstellt? Gehe zu den Seiteneinstellungen zu den Passermarken und klicke auf den Button „Vorgabewerte wiederherstellen“

Papier löst sich von der Matte / bleibt auf der Matte kleben

Für Papierarbeiten solltest Du KEINE neue Matte benutzen. Denn auch die leicht klebende Matte kann zu stark kleben und Dir das Papier zerreißen. Abtupfen der Matte mit einem Baumwolltuch schwächt die Klebeleistung der Matte etwas ab. Ich würde Dir aber empfehlen, eine „ausrangierte“ Matte zu nutzen. Wenn meine Matte für Folien gar nicht mehr haftet, ist sie perfekt für die Papierarbeiten.

Jetzt wirst Du denken, aber wenn die Matte doch nicht mehr klebt, dann hält doch das Papier auch nicht mehr! Richtig! Dafür empfehle ich Dir, Dein Papier mit Klebeband (Tesa oder Washitape) zu fixieren. Das würde ich sowieso machen, denn es gibt nichts Ärgerlicheres, als wenn Dir das Papier beim Schneiden verrutscht.

Weitere Tipps und Hinweise

Mache auf jeden Fall einen Testschnitt mit Deinem Material, bevor DU Dein P&C-Projekt schneidest. So kannst Du die für Dein Material beste Einstellung finden.

Bevor Du die Matte aus dem Plotter nimmst, löse am Besten Dein Projekt schon raus. Denn falls es nicht richtig geschnitten ist, kannst Du einfach noch mal den Schneideauftrag abschicken und er schneidet an genau der gleichen Stelle!

Und ja, dass Du die Schnitte auf der Matte siehst, ist ganz normal. Denn es fehlt ja das Trägermaterial (wie bei Folien). Das macht der Matte nichts. Inzwischen ist meine Matte an einigen Stellen sogar schon durch, trotzdem funktioniert P&C noch wunderbar!

Ersteller

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Dieses Tutorial wurde erstellt von:
Bianca Goldschmidt | MurkelDesign