
Arbeiten mit Thermotransferfolien
In diesem Beiträg möchten wir euch erklären, was Thermotransferfolien sind, wie man sie verarbeiten kann und was zu beachten ist.
Vorkenntnisse
Vorkenntnisse sind nicht unbedingt nötig. Wichtig ist nur, dass man sich mit seinem Plotter und der entsprechenden Software schon einigermaßen auskennt.
Benötigte Materialien
Benötigt werden ein Schneideplotter und die gewünschten Thermotransferfolien, des Weiteren die Plotterdatei und zum einfachen Entgittern einen Entgitterhaken.
Außerdem ist eine geeignete Presse oder ein Bügeleisen nötig.
Was sind Thermotransferfolien
Thermotransferfolien, oder auch Textilfolien genannt, bestehen aus drei Schichten, wie man auf der Abbildung erkennen kann. Die Deckschicht und die Farbschicht sind miteinander verbunden, die Trägerfolie ist abziehbar.
Die Deckschicht mit Schmelzkleber ist die Schicht, die direkt auf dem Stoff liegt. Der Schmelzkleber wird durch Hitze flüssig und durch den Druck in das Gewebe/Material gepresst und verbindet sich so dauerhaft mit dem Gewebe.
Die Farbschicht ist die Schicht, die man nach dem Pressen sieht. Bei der Folie in der Abbildung handelt es sich um die Flexfolie Glitter Stahls Saphir von der kreativManufaktur.bayern
Die Trägerfolie wird nach dem Pressen abgezogen und dient nur als Schutz.


Welche verschiedenen Arten von Textilfolien gibt es:
Flexfolien
Flexfolien haben eine glatte Oberfläche, sind dünn und eigenen sich wunderbar für das mehrfarbige Plotten. Hier ist besonders die Turboflex-Folie zu empfehlen. Sie ist besonders textilschonend durch die kurze Pressdauer bei niedriger Temperatur und damit auch für empfindliche Textilien geeignet.
Flockfolien
Flockfolien haben eine samtige Oberfläche, die meisten kennen Sie von Fußball-Trickots. Flockfolien können auf Flexfolien gepresst werden, umgekehrt ist es jedoch nicht empfehlenswert.
Spezialfolien
Spezialfolien gibt es in allen vorstellbaren und nicht-vorstellbaren Farben und Ausprägungen. Es gibt Glitzerfolien, Metallicfolien, Schimmerfolien. Des Weiteren gibt es Folien, die in der Nacht leuchten und Folien, die sich nach dem Pressen 3D-mäßig aufblähen. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt
Plotterdatei vorbereiten
Als erstes wird eine Plotterdatei geöffnet und unbedingt gespiegelt. Die Folie wird verkehr herum aufgepresst und ist dann nach dem Pressen richtig herum.
Es werde immer alle Elemente geschnitten, welche in der gleichen Farbe geschnitten werden sollen. Aus diesem Grund wurde das rote Herz in der Mitte rausgenommen.
Anschließend wird die Datei an den Plotter gesendet und geschnitten. Wichtig ist, immer einen Testschnitt durchzuführen.


Folie entgittern
Die Folie wird anschließend entgittern, d.h. die nicht benutzte Folie wird mit dem Entgitterhaken entfernt.
Übrig bleibt das Material, das aufs Textil gepresst werden soll.
Pressen
Hier kann man entweder mit einer Transferpresse oder einem Bügeleisen pressen.
Beim Aufbringen mit dem Bügeleisen sollte der Untergrand Hart und unnachgiebig sin. Der Plott wird auf den Stoff gelegt, so dass die Trägerfolie oben auf liegt und die Deckschicht mit dem Schmelzkleber nach unten zeigt.
Jetzt geht’s mit der vorgegebenen Temperatur und Dauer ans Pressen und anschließend wird die Trägerfolie abgezogen. Jetzt hat sich der Schmelzkleber perfekt mit dem Textil verbunden und hält bombenfest.


Möglichkeiten, warum der Plott nicht richtig hält
Hier noch ein paar Ideen, falls der Plott nach den Pressen nicht richtig halten will:
Es wurden mit zu wenig Druck und Temperatur gepresst
Die Angaben zu Druck und Temperatur sollte unbedingt eingehalten werden, nur so kann der Plott anschließend richtig halten. Auch ist es hilfreich, wenn nach dem Pressen das Textil auf links gewendet und von hinten noch einmal nachgepresst wird.
Der Stoff ist nicht vorgewaschen
Stoffe sind manchmal vorbehandelt und genau diese sorgt dafür, dass der Plott nicht richtig hält bzw. sich der Schmelzkleber nicht ideal mit dem Textil verbinden kann. Wir empfehlen, das Textil immer vorzuwaschen.
Nähte im Hintergrund
Manchmal sorgen Nähte im Hintergrund dafür, dass die Fläche uneben ist und der Plott deshalb nicht richtig auf dem Stoff hält. Hier ist es manchmal hilfreich, die Fläche z.B. mit einem Stück Pappe auszugleichen, so dass der Untergrund gerade ist.